Heute (für) die Skills von morgen lernen

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Unsere Reise zu den „FutureSkills“ führte uns zur Entwicklung eines umfassenden Kompetenzmodells. Wir blicken zurück und nach vorn, auf unsere GfP-Future-Fitness-Checks für Organisationen und Einzelpersonen.

Von Clemens Stieger

Kirschen mosaik50 285x285pxFast genau 1 Jahr ist es her, dass wir in der GfP begonnen haben, uns systematisch mit FutureSkills zu beschäftigen. Die Auseinandersetzung hat schon früher begonnen, aber vor einem Jahr haben wir es als „Hebelthema“ definiert und fokussierte Anstrengungen in diese Richtung unternommen. Blicken Sie mit uns zurück und nach vorn: auf spannende Perspektiven für 2024!

1. Station: Mega-Trends als Ausgangspunkt

Bereits im Jahr 2022 haben wir uns auf eine Lernreise zum Thema „Zukunftsforschung & Megatrends“ begeben, die deutlich machte: Die Zukunft birgt eine Vielzahl von Veränderungen, in allen möglichen Bereichen: in Unternehmen, in der Gesellschaft, im privaten Bereich etc. Auch wenn vielleicht keine einfachen, eindeutigen Vorhersagen möglich sind, so ist doch klar, dass sich alles verdichtet, beschleunigt, voller Wechselwirkungen und Überraschungen. Also mehr oder weniger das, was schon lange als VUCA (oder mit dem neueren Akronym BANI) beschrieben wird.

2. Station: Forschungsprojekt IMC Fachhochschule Krems

„Was kommt in den nächsten Jahren auf die Mitarbeiter*innen zu?“ Dieser Frage geht Prof. Michael Bartz in einem groß angelegten Forschungsprojekt nach. Gerade nach der Pandemie, mit der zunehmenden Digitalisierung und Veränderung der Arbeitswelt, wird dabei versucht, den akuten Entwicklungsbedarf bei den Mitarbeiter*innen zu identifizieren und die besonders wichtigen Kompetenzen und Fähigkeiten zu erfassen. Wir unterstützen das Projekt seit Herbst letzten Jahres. Uns sind dabei zwei Aspekte deutlich geworden: der Blick nach „vorne“ wird von den Unternehmen als nützlich erlebt und Kompetenzen lassen sich tatsächlich pragmatisch identifizieren.

3. Station: Einsicht, dass Kompetenz-Aufbau Zeit braucht

Noch von den Megatrends getrieben, war uns klar: wir wollen nicht bei der Frage stehen bleiben, was für die Post-Covid-Zeit erforderlich ist. Die Auseinandersetzung mit Kompetenzen hat uns bereits deutlich gemacht: nur ein „Seminarbesuch“ baut noch keine Kompetenz auf. Dazu bedarf es einer intensiveren Auseinandersetzung und vor allem einer praktischen Handlungskomponente. Siehe dazu unseren Blogbeitrag vom 31. Jänner 2023: Kompetenz zeigt sich im Tun, nicht im Wissen.
Aber es braucht Zeit, Zeit zur Auseinandersetzung, für Übung, fürs Ausprobieren.

4. Station: Wir fangen nicht bei null an

Die Suche nach den FutureSkills ist nicht ganz neu. Mit dem Aufkommen des Kompetenzbegriffs begann schon bald die Suche nach übergreifenden, zeitlosen Kompetenzen, die neben der Fachkompetenz für Wirksamkeit sorgen: die Schlüssel- oder Metakompetenzen“. In den letzten Jahren gab es auch schon einige Initiativen, FutureSkills zu identifizieren. Von den sogenannten „21st Century Skills“ mit den 4K-Kompetenzen (Kommunikation, Kollaboration, Kritisches Denken & Kreativität) bis zu den Modellen von Stifterverband & McKinsey etc. Allen Modellen haftet jedoch eine gewisse Beliebigkeit an. Sie sind in der Regel nachvollziehbar, entbehren aber einer wissenschaftlichen Begründung. Das führt auch dazu, dass die Listen immer länger werden. So kommt man schnell auf 64 und mehr FutureSkills. Warum so viel?

5. Station: Unser Modell der „Antwortfähigkeit für die Zukunft!“

Bei der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Modellen und Konzepten haben wir uns an zwei Aspekten orientiert: Zum einen die Metaanalyse Forschungsarbeit von Prof. Ulf-Daniel Ehlers an der DHBW in Karlsruhe. Er hat 50 internationale und deutschsprachige Studien analysiert und ausgewertet, worauf wir unsere eigene Recherche aufbauen konnten. Zum anderen haben wir uns von der Frage leiten lassen, „Welche Kompetenzen brauchen wir in der ferneren Zukunft?“ Es ist ja gar nicht leicht, sich von den aktuellen Herausforderungen zu lösen und diese nicht nur fortzuschreiben.

Übrig geblieben sind für uns dann 18 Kompetenzen, von denen wir annehmen, dass sie Individuen helfen, „in hoch-emergenten Handlungskontexten selbst-organisiert komplexe Probleme zu lösen und (erfolgreich) handlungsfähig zu sein“.

Weil uns 18 Kompetenzen aber noch immer zu komplex waren, haben wir diese zu 6 Dimensionen verdichtet, denen sich die Kompetenzen gut zuordnen lassen. Diese reichen nun von „Selbstkompetenz“ bis hin zu „Kalibrierungskompetenzen“. Ein Etappenziel, das zufrieden gemacht hat!

6. Station: Der Praxistest in Unternehmen

Aber die spannende Frage stand noch an: Wie lässt sich mit dem Modell arbeiten? Die ersten Reaktionen von Kund*innen und Kolleg*innen haben uns überrascht: Neugier und Interesse, gepaart mit dem Eindruck von Plausibilität und Nachvollziehbarkeit. So aufwändig die Erarbeitung war, so einfach scheint es, diese zu verstehen und selbst ins Nachdenken zu kommen. So war es beispielsweise eine hilfreiche Struktur für die interne Diskussion in einer Managementklausur. Und auch bei der Ausrichtung eines Führungsleitbildes hat es wertvolle Diskussionen ermöglich. Ja, das Modell taugt!

7. Station: Future-Fitness-Check

„Wie gut sind wir als Unternehmen auf die Zukunft vorbereitet, wenn wir auf unsere eigenen Kompetenzen schauen?“ Wie so oft, kam diese Frage von einem Kunden. Und es liegt auf der Hand: Wenn wir als Unternehmen eine Einschätzung abgeben können, haben wir eine gute Ausgangslage, um Handlungsschritte einzuleiten. So haben wir die Anfrage als Herausforderung genutzt und ein Befragungssystem entwickelt:

Entlang der 6 Dimensionen kann nun auf Unternehmensebene eine Einschätzung anhand unseres "Future-Fitness"-Fragebogens erfolgen. Der Aufwand dafür sind nur ein paar Minuten pro Person, die Auswertung ermöglicht einen differenzierten Blick. Und hier macht sich unsere Ausgangsfrage bezahlt: Wenn es um echte Zukunftskompetenzen geht, dann müssen wir heute noch nicht dort sein. Aber wie mit einem Kompass erhält man eine Grundorientierung, die den Weg weist. Und die hilft zu entscheiden, was wichtiger wird. Zukunft, du kannst kommen! 

Wie geht es weiter?

Der Fragebogen für Unternehmen wartet auf seine Umsetzung! Die ersten Erfahrungen sind ermutigend. Aber mit mehr Breite und Daten werden auch mehr Ableitungen möglich sein. Spannend wird dann die weitere Bearbeitung in den Unternehmen.

Anfang nächsten Jahres erfahren Sie mehr dazu: Stay tuned!

Und was kommt noch? Eine Einschätzung auf individueller Ebene ist in Vorbereitung. In einem Selbst-Check können Personen eine Auswertung zur persönlichen „Future-Fitness“ entlang unserer 6 Dimensionen / 18 Kompetenzen (FutureSkills) erhalten – als Grundlage für die eigene Weiterentwicklung und als Basis für den Abgleich mit den Anforderungen des Unternehmens. 

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Wir freuen uns und wünschen Ihnen jetzt schon alles Gute für das neue Jahr!

Tags: Lernkompetenz FutureSkills