Agiles Management II

Veröffentlicht am .

Herausforderungen: Ein Jahr nach unserem ersten Post über die neue Projektmanagement Methode Scrum ziehen wir Bilanz und zeigen warum man mit einem weitläufigeren Konzept wie agilem Management in Kombination mit altbewährtem Change Management besser fährt.

Plan-Run-Evaluate-Improve

Folgendes Szenario wird Ihnen vielleicht auch bekannt vorkommen: alte Managementmethoden greifen nicht mehr, MitarbeiterInnen sind immer häufiger demotiviert und die gemeinsamen Arbeitsprozesse laufen nur zäh.

Das zeichnet sich dann auch schwarz auf weiß bei den Zahlen ab. Wenn dieses Szenario entsteht, dann ist es Zeit für eine Veränderung. Zeit für agiles Management, denken sich viele Unternehmen und setzen immer häufiger auf Scrum.

Doch sieht man leider zunehmend Fälle, in denen Modelle und Ideen der Umsetzung von Scrum den Unternehmen wie eine Schablone aufgedrückt werden, ohne zu berücksichtigen, was wirklich nötig ist, wo tatsächlich Veränderungsbedarf besteht und wie man dies umsetzen sollte. Das sagt auch Boris Gloger, zertifizierter Scrum Trainer, über die vergangenen Jahre in denen Scrum sich wachsender Beliebtheit erfreute. „Jede große Veränderung kann nur entlang der Widerstände einer Organisation geschehen", so Gloger und verweist damit auch auf die Thesen seines Buches „Das Scrum-Prinzip". Genau dies bestätigen auch die Change ExpertInnen der GfP.

Veränderungsprozesse mit denen Scrum einhergehen müssen von ExpertInnen begleitet werden, die bereits mehrere Jahre Change Management Erfahrung auf dem Buckel haben. Bei der GfP wurde das Prinzip des agilen Managements, in Anlehnung an das Scrum Konzept, mit einem sachten Landeflug eingeführt, bei dem es vieles zu beachten gab. Viele Testphasen, Durchläufe und Prozesse wurden ausgelotet und -gewertet und manchmal eben auch verworfen. Die erste Regel bei agilem Management: Man kann und sollte sich nicht an steife Regeln klammern, wenn sie nichts bringen. Bereits der Name verweist ja auf den Kern der Sache, die Agilität. Das bedeutet konkret, eine gute Anpassung des Frameworks an die eigenen Bedürfnisse, auch wenn man dann mal ein oder zwei Regeln und Vorschriften über Bord schmeißt. Zweitens muss man akzeptieren, dass eine schnelle Lösung für die Probleme nicht realistisch ist. So take your time!

Probleme bei Scrum

• Scrum ist nur ein Rahmenwerk. Das ist zur selben Zeit ein Plus- und ein Minuspunkt. Es bietet viele Möglichkeiten, mit denen man aber erst einmal lernen muss umzugehen. Ergänzt werden muss das mit sehr genauer Organisation, Dokumentation und Analysen.

• Scrum verlangt Dailies am Scrum Board und sagt aber nicht wie der Einsatz genau aussehen soll. Das für sich rauszufinden ist für jedes Unternehmen wieder ein eigener Task.

• In den meisten Unternehmen ist der Scrum Master schlicht und einfach der Nachfolger des klassischen Projekt-Managers und schmückt sich mit der Feder des „Change Agents". Leider nimmt dieser aber in den meisten Fällen gar keinen aktiven Einfluss auf Planung, Verteilung der Tasks und Aufgaben. Gleichzeitig pocht er aber auf die Einhaltung von Abmachungen anstatt mehr das Geschäft selbst im Auge zu behalten. Es funktioniert nur sehr selten, dass der „Scrum Master", der ja eigentlich ein „Alles-Könner" und „Jeden-Versteher" sein müsste, diesen Erwartungen nachkommen kann.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Scrum leider keine präzise „Methode" sondern eben nur ein Framework ist. Ohne eine gute Change Management Betreuung kann das schnell in Kontraproduktivität ausufern und manchmal sogar im Chaos enden. Trotz allem ist es ein sehr nützliches Framework, dass richtig eingesetzt und an das Unternehmen angepasst, sehr gut funktioniert. Wir können es nur empfehlen, denn uns hat es viele gute Neuerungen und Vorteile gebracht!

Weiterführende Links zum Thema Scrum:

Tags: Management & Leadership Agiles Management