Wertschätzende Kommunikation im Arbeitsalltag I

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Wie KollegInnen-, MitarbeiterInnen-, KundInnen- und Führungssgespräche gelingen. "Denk zweimal nach, bevor Du sprichst, denn die gebührende Kommunikation erspart uns selbst und anderen ...

... viel Schmerz, Missverständnisse und Zeit." Mit dieser Aussage wurde ich großgezogen, und so sehr sie mich damals nerven konnte, es gibt kaum etwas, das mir im Leben mehr gebracht hat.

Denn durch schlechte Kommunikation verlieren wir unbemerkt Energie und driften immer weiter von unseren Zielen ab. Kommunikation ist machtvoller als wir sie oftmals wahrnehmen. Durch sie addiert sich sowohl negative als auch positive Energie, die viel Einfluss auf einen Menschen, sein Denken und sein Handeln haben kann. Das Zauberwort heißt Respekt, dieser sollte speziell auch in Konfrontationen beibehalten werden. Klarheit auf der Sachebene und Fairness auf der Beziehungsebene. Anwendbar für alle, unabhängig von Position, Rolle und Persönlichkeit.

Zur Veranschaulichung der gewaltfreien Kommunikation1 ein Beispiel eines KollegInnengesprächs:

Ein Arbeitskollege / eine Arbeitskollegin scheint sich mehr für Ihre Angelegenheiten zu interessieren als für die eigenen und lässt noch dazu kein gutes Haar an Ihnen und Ihrer Arbeit. Sobald sich die Gelegenheit ergibt, kommt Kritik in Form kleiner spitzer Giftpfeile angeflogen. Im schlimmsten Fall sind diese kritischen Bemerkungen auch noch als Hilfestellung verpackt und dann wird's richtig knifflig. Man hat an dieser Stelle mehrere Handlungsmöglichkeiten:

A) Man schweigt, versucht, den Giftpfeilen auszuweichen, arbeitet weiter wie gehabt und hofft, dass es sich nur um eine »Phase« handelt, die vorbei gehen wird.

Die Folgen: Die Energie für die Arbeit selbst und Motivation leiden. Person und Unternehmen sind stark betroffen!

B) Man schweigt eine gewisse Zeit und verliert eventuell zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt seine Beherrschung, was logischerweise in verbalen Äußerungen enden würde, die ein Paradebeispiel von »schiefgelaufener« Kommunikation wären. Die Situation eskaliert auf der Beziehungsebene, jeder fühlt sich missverstanden und auf der Sachebene geht nichts weiter!

C) Man sagt dem Kollegen / der Kollegin recht unfrisiert die Meinung, am besten vor versammelter Mannschaft und stößt damit in den meisten Fällen den ersten Dominostein in einer Kettenreaktion zu weiteren gewaltvollen, verbalen Übergriffen um.

D) Man überlegt genau wo die Stärken und wo die Störfaktoren an dem Verhalten der Kommunikation des Kollegen / der Kollegin sind und bereitet sich auf ein Gespräch vor, das sich an den Kriterien der wertschätzenden Kommunikation in Konfrontationen orientiert.
Denn die umfangreichen Werkzeuge der wertschätzenden Kommunikation wirken sofort und beständig:)!

Klarerweise wäre D) die richtige Entscheidung, zumindest wenn man auf ein konstruktives und motivierendes Miteinander Wert legt und man von der Erleuchtung noch ein Stück weit entfernt ist. Selbst Schweigen ist nämlich häufig eine hohe Form von Aggression und führt zu »Wutstapelung«, deshalb braucht es für Normalsterbliche vor allem Folgendes:

Mut, Achtsamkeit und ein verändertes Mindset. Denn unsere erlernten Verhaltens- und Kommunikationsmuster sind meist schon so eingefleischt, dass wir ohne fremde Hilfe kaum sehen können wo das Problem liegt und bei welchen »Ködern« wir immer wieder anbeißen. Es braucht also jemanden, der mit einem »Röntgenblick« die blinden Flecken, die wir alle haben, aufdeckt und anschließend einem das passende Werkzeug in die Hand gibt.

In unserem nächsten Blogbeitrag zeigen wir Ihnen anhand dieses Beispiels kompakt die vier wichtigsten Schritte zu einer gewaltfreien Kommunikation.

Autorinnen:

Dipl. Soz.Elisabeth Preindl-KeinrathElisabeth Preindl-Keinrath / Trainerin GfP

Linda Molnar, BA / Public Relations

Tags: Gesundeführung Kommunikation Academy