Die neue Profession »LernarchitekIn«

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Eine Frage zu Beginn: Was macht eine/n gute/n ArchitektIn aus? Es ist die Kompetenz und das Wissen, einen komplexen Plan zu entwerfen, bei dem viele kleine Einzelheiten in Betracht gezogen werden müssen.

Architekten verbinden Kreativität mit Technik, mit wirtschaftlichen Anforderungen, Funktionalität und mit bestehenden Vorgaben eines aufwändigen Projekt- und Terminplanes und Budgets. Am Ende steht ein individuelles Gesamtbild, das genau zu den Bedürfnissen des Auftraggebers / der Auftraggeberin passt.

Klar, die Leistung des Architekten kostet Geld. Aber im Ergebnis sieht man schließlich den Unterschied und auch wo man sich einen Architekten gewünscht hätte.

Lernarchitektur

Genauso hohe und diffizile Ansprüche hat auch ein Lernarchitekt / eine Lernarchitektin zu erfüllen. Sie kennen einerseits alle Möglichkeiten der Lernformate, Formen und Interventionen. Und sie können andererseits deren Qualität und die dazugehörigen Anbieter einschätzen. Sie sehen und verstehen die Feinheiten der Problemstellung, die wichtig sind, um das richtige Angebot zu finden. Die Metapher des Architekten / der Architektin umreißt somit sehr genau den Aufgabenbereich und die Herausforderung die hier gemeistert werden müssen.

Wozu braucht es LernarchitektInnen?

In der Personalentwicklung und in der Gestaltung von Lernmaßnahmen in Unternehmen entsteht ein immer größer werdendes Vakuum. Klassische Einzelmaßnahmen wie Training, Seminare und Coachings bringen oft zu wenig Wirkung. Es sind punktuelle Lösungen, die kaum Vernetzung mit dem unternehmerischen Alltag aufweisen und den Transfer oft schuldig bleiben. Es fehlt an holistischer Herangehensweise und an einer guten Verbindung der unternehmerischen Herausforderungen, mit den bestehenden und geplanten Maßnahmen.

Entscheidungen erleichtern

Gleichzeitig wächst aber auch das Angebot an Weiterbildungsmaßnahmen und unterschiedlichen Lernformaten stetig. Die Auswahl von passenden Maßnahmen wird schwieriger, die Verwirrung und das Chaos wachsen. Die »richtigen« Maßnahmen und Prozesse zu gestalten, wird immer herausfordernder, weil die Möglichkeiten und aber auch die Anforderungen wachsen. Eine spezielle Beratungs- und Gestaltungsleistung, die einen professionellen Überblick behält und bei der Auswahl und Gestaltung behilflich ist, wird daher immer wichtiger. Das ist die Aufgabe für den Lernarchitekten / die LernarchitektIn!

Veränderte Rahmenbedingungen

Wie stark sich unsere Rahmenbedingungen verändert haben, illustriert folgende Beobachtung:

Bisher war der wichtigste Entscheidungsfaktor, ob das Topmanagement genügend Budget für Entwicklungsmaßnahmen zur Verfügung stellt. Seit einiger Zeit sieht man allerdings die Tendenz, dass MitarbeiterInnen gegenüber Fortbildungen immer skeptischer werden.
Das zeigt sich z.B. darin, das angebotene und genehmigte Angebote nicht genutzt und storniert werden müssen – aufgrund fehlender TeilnehmerInnen. Aus Sicht der MitarbeiterInnen scheinen sich Aufwand und Nutzen nicht mehr die Waage zu halten. Während man auf einer Fortbildung ist, bleibt viel Arbeit liegen und man fragt sich ob es die Mühe wert war.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass nur rund 10-20 Prozent des gelernten Wissens aus strukturierten Lernsettings beim Lerntransfer umgesetzt werden. Man bekommt sozusagen ein Werkzeug und weiß anschließend oft nicht wie und wo man es einsetzen sollte.
Nachdem der Lernbedarf in Unternehmen stetig wächst, müssen Unternehmen neue, kreative und wirkungsvollere Lösungen finden. Mit der bestehenden, klassischen Herangehensweise wird das nicht funktionieren. Genau das ist die Anforderung an LernarchitektInnen!

Lernen ist wichtiger als je zuvor

In einer Arbeitswelt und Wirtschaft, in der Veränderungen in so schnellem Takt Einfluss nehmen, sollte klar sein, dass Lernen wichtiger ist als je zuvor. Man lernt so gut wie nie aus. Dadurch, dass die Themengebiete immer vielschichtiger und komplexer werden, wird auch komplexeres Lernen notwendig und das ist mit Standardprogrammen einfach nicht mehr möglich.

LernarchitektInnen können Defizite besser orten und die entsprechenden, maßgeschneiderten Lösungen, mit passenden Inhalten und Lernformaten dafür finden. Am Ende zeigt sich oft, dass ein Unternehmen etwas ganz anderes benötigt, als eigentlich angenommen wurde.

Fertig- oder Traumhaus?

In der Analogie gesprochen: Man kann sich ein Fertighaus kaufen und auf dem Grundstück aufziehen oder ein Haus fürs Leben mit den individuellen Ansprüchen bauen lassen. Das Einbeziehen eines Architekten kostet klarerweise mehr Geld, allerdings wird sich die Investition lohnen. Eine »einfache Pauschallösung«, bei der am Ende hinten nichts rauskommt, kann sich realistisch gesehen keiner leisten. Denn dafür ist Lernen zu wichtig.

Bei den Fragen „was gibt es, wofür ist es geeignet und wie kann ich Wirkung erzeugen?" stehen LernarchitektInnen Unternehmen mit professioneller Beratung zur Seite.

Wenn Sie mehr dazu wissen wollen, reden Sie mit uns.

Tags: Weiterbildung Lernachitektur