Storytelling / Der Einsatz von Geschichten in Organisationen

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B. Capek: Geschichten werden bereits seit Menschengedenken erzählt und basieren häufig auf ähnlichen Mustern und Strukturen. Dies hat auch seinen Grund, denn Wissen, Werte und Normen werden dadurch implizit bestmöglich vermittelt.

Wie man grundlegende Eckpunkte des Erzählens extrahiert und zum Vermitteln bestimmter Informationen im Unternehmen nutzt, lernt man durch professionelles Storytelling.

The Universe is made of stories, not of atoms. (Muriel Rukeyser)

Bei der klassischen Story wird die Geschichte um eine|n aktive/n Protagonistin / Protagonisten aufgebaut. Diese / dieser kämpft vorwiegend gegen äußere antagonistische Kräfte und verfolgt sein / ihr Ziel im Rahmen einer konsistenten, kausalen fiktiven Realität. Zum Schluss erfährt er / sie eine absolut umkrempelnde Veränderung. In Unternehmen werden Geschichten bewusst oder unbewusst schon seit langer Zeit eingesetzt. Benannt wurde dieses Phänomen schließlich 1997 von Steve Denning, mit dem Begriff Storytelling. Aus dem Einsatz von Geschichten lassen sich viele Aspekte der Kultur beziehungsweise der Art wie Organisationen funktionieren ableiten.

Tipp: Inspirierend beim Verfassen von Geschichten ist z.B.: die Comiclinie »99 Ways to write a Story« von Matt Madden, wo ein und dieselbe Geschichte aus den unterschiedlichsten Erzählperspektiven präsentiert wird.

Am weitesten verbreitet ist Storytelling als Werkzeug bei Präsentationen, in der Wissensweitergabe und als Führungsinstrument. Abgesehen von diesem klassischen Einsatzgebiet gibt es noch weitere Bereiche in denen es besonders hilfreich sein kann:

  • Beim Teilen von Normen und Werten: In der Vergangenheit von Unternehmen finden sich oft Werte und Normen, welche mit Storytelling viel nachhaltiger an MitarbeiterInnen weitergegeben werden können als durch einfaches erklären. So werden auch zukünftige Handlungen leichter unter diesem Werte- und Normenrahmen getätigt.

  • Beim Aufbau von Vertrauen und Engagement: Geschichten die persönlich sind und eine gewisse Verletzlichkeit suggerieren, erwecken gleichzeitig auch Vertrauen. Sie zeigen in welchen Bereichen die Kompetenzen und das Engagement liegen.

  • Beim Teilen von implizitem Wissen: Implizites Wissen zugänglich oder sichtbar zu machen ist gar nicht so einfach. Meist ist es mit einer Person verknüpft und höchst kontextabhängig. Dieses implizite Wissen kann durch Storytelling anderen MitarbeiterInnen wieder zugänglich und somit wieder zu explizitem Wissen gemacht werden.

  • Beim Unterstützen des Verlernens: In Unternehmen sollte man nicht nur lernen, sondern auch verlernen können. Zu hinterfragen wieso man die Dinge so tut wie man sie tut ist von Zeit zu Zeit absolut notwendig. In Unternehmen ist das oftmals sehr schwer, weil Dinge bereits routiniert seit geraumer Zeit so gemacht werden und die Gewohnheit mit rationalen Argumenten zu durchbrechen fast unmöglich ist.

  • Bei der Erzeugung emotionaler Verbindung: Die Emotionalität von Geschichten trägt maßgeblich dazu bei, dass das übermittelte Wissen besser verankert wird. Auch nach langer Zeit können sich die ZuhörerInnen noch daran erinnern.

Das Einsatzgebiet von Storytelling ist breitgefächert und von großem Nutzen wenn man es mal richtig beherrscht. In unserem Seminar Storytelling bekommen sie die Gelegenheit, alles Notwendige zum Thema zu erfahren, einen eignen Erzählstil zu entwickeln und das Know-How, um das professionelle Geschichtenerzählen in ihren Arbeitsalltag zu integrieren.

In unserem nächsten Blogbeitrag erzählen wir genau, wie man sich Storytelling als Führungsinstrument zu Nutze macht.

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