Unterschiedliche Wahrnehmung birgt Risiken

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Das Top-Management schätzt den Stand der Umsetzung der Firmenkultur deutlich positiver ein als Mittelmanager und PE'ler: 59 Prozent der Top-Manager sind der Ansicht, dass eine gewünschte Kultur sehr gut oder gut gelebt wird.

Nur etwas mehr als ein Drittel des mittleren Managements und des Personalbereichs dieser Meinung ist, ergab die vor wenigen Wochen präsentierte Studie »Unternehmenskultur 2011 – Rolle und Bedeutung«, durchgeführt von der Managementberatung Kienbaum in Kooperation mit dem Harvard Business Manager und dem Institut für Entwicklung zukunftsfähiger Organisationen.

Für die Studie wurden die Antworten von 166 Führungskräften aus Geschäftsleitung, mittlerem Management und dem HR-Bereich ausgewertet.

»Die Wahrnehmung des Top-Managements unterscheidet sich offenbar erheblich von der des mittleren Managements. Möglicherweise liegen hier Wunsch und Wirklichkeit auseinander. Um jedoch gemeinsam das Unternehmen erfolgreich zu gestalten, ist es künftig notwendig, intern zu einer gemeinsam getragenen Wahrnehmung der gelebten Kultur zu kommen und die Differenzen in Handlungen zu übersetzen«, sagt Matthias Meifert, Mitglied der Geschäftsleitung bei Kienbaum.

Gemeinsames Ziel verfolgen? Das glauben nur 6 (!) Prozent

Nur sechs Prozent der für die Kienbaum-Studie befragten Manager sind davon überzeugt, dass alle im Unternehmen an einem Strang ziehen, 29 Prozent bejahen dies mit Einschränkungen und ein Viertel ist der Ansicht, dass die Mitarbeiter kein gemeinsames Ziel verfolgen.

Unternehmen lernen zu wenig aus Fehlern

Große Differenzen zwischen der Wahrnehmung des Top-Managements und der der Mittelmanager und Personaler bestehen auch bei der Frage, ob im Unternehmen aus Fehlern gelernt wird: 59 Prozent der Vorstände und Geschäftsführer sind dieser Ansicht, jedoch nur 39 Prozent des mittleren Managements und der HR-Manager. Bei der Frage nach der Wertschätzung der Mitarbeiter durch das Unternehmen ist das Bild ähnlich: Nur sieben Prozent der mittleren Manager sind der Ansicht, dass Mitarbeiter und Führungskräfte adäquat wertgeschätzt und ihre Leistung anerkannt werden, 36 Prozent stimmen immerhin mit Einschränkungen zu. Beim Top-Management ist die Einschätzung mit 16 Prozent Zustimmung und 45 Prozent eingeschränkter Zustimmung wiederum deutlich positiver.

Größter Handlungsbedarf besteht bei Veränderungsbereitschaft

Den größten Handlungsbedarf gibt es offenbar bei der Fähigkeit der Unternehmen, auf Herausforderungen zu reagieren oder diesen offensiv zu begegnen. Das Urteil von mittlerem Management und den Personalern ist vernichtend: Nur zwei Prozent der Manager auf mittlerer Ebene sind der Ansicht, dass diese Fähigkeit im Unternehmen optimal ausgeprägt ist. Die Personalmanager sind hier ähnlich skeptisch. Auch einen fairen Umgang im Unternehmen vermissen viele Mittelmanager und Personaler: Nur sieben Prozent des mittleren Managements stimmen der Aussage voll zu, dass in der Belegschaft ein faires Miteinander gegeben ist.

Detaillierte Ergebnisse der Studie finden Sie hier …

Tags: Management & Leadership Change