Wiki statt Intranet?

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Im Rahmen der Veranstaltung »Learn to perform« stellte Christian Würdemann von Hypoport, einem internetbasierten Finanzdienstleister, in seiner Keynote das Thema »Kompetenzentwicklung mit Web2.0« zur Diskussion.

Das Problem jedoch bei den meisten Unternehmen: Die klassische Personalentwicklung setzt zu70% auf formelles Training, zu 20% auf Coaching und nur zu 10% auf informelles Lernen. Dies steht genau im Gegensatz zu den Ergebnissen, wie Menschen tatsächlich lernen: Laut einer Studie von Morgan McCall lernen Menschen zu 70% informell, zu 20% durch Coaching und nur 10% durch formales Lernen.

Bereits jetzt ist Google das am meisten genutzte Tool für informelles Lernen. Als Beispiel wie etwa Hypoport mit diesem Thema umgeht, präsentierte Würdemann das Konzept eines Wiki-Systems im eigenen Unternehmen. »Über 80% aller Webnutzer, die Inhalte erstellen, geben als Grund an, dass sie Spaß daran haben mit anderen Menschen zu kommunizieren und Informationen auszutauschen«, zitierte Würdemann eine IBM-Studie aus dem Jahr 2008.

Auf Basis dieser Daten wurde bei Hypoport vor einigen Jahren statt dem allseits bekannten Intranet ein Wiki installiert, wo Themen wie Agenda, Aufgaben, Projekte oder Protokolle und noch vieles mehr bearbeitet werden können – und zwar in der Regel von allen Benutzern.

Würdemann hob dabei acht zentrale Punkte hervor, die für den Erfolg eines Wiki-Systems innerhalb eines Unternehmens bedeutend sind:

- Ein Wiki sollte demnach das Intranet ablösen – als paralleles System ist ein Wiki nicht erfolgreich.

- Bearbeiten ist einfacher als Erstellen – ein Wiki sollte bereits zu Beginn viele Inhalte anbieten und den MitarbeiterInnen so viele verschiedene Möglichkeiten bieten, „einzusteigen".

- Ein Wiki sollte für die tägliche Arbeit nützlich sein

- Wahrnehmen, Anerkennen & Feedback – drei wichtige Punkte, um die MitarbeiterInnen ständig zu motivieren

- Ein Wiki sollte so offen wie möglich sein, Zugangsbeschränkungen nur in wenigen Fällen erlassen werden

- KISS: Keep it smart and simple – MitarbeiterInnen sollten geschult werden, damit es keine Berührungsängste gibt

- CEO: »Wiki-Zeit ist Arbeitszeit« – wichtig ist, dass man kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man im Wiki einträgt

- »It´s not technology – it´s culture«