Teams / Sind virtuelle Teams real?
Virtuelle Teams sind schon seit geraumer Zeit im Arbeitsalltag angekommen. Die voranschreitende Globalisierung und höhere Arbeitsteiligkeit fordern, dass Teams über die Grenzen der eigenen vier (Büro-)Wände zusammenarbeiten.
Der Begriff »virtuelle Teams« steht dabei oft als Synonym für Teams, deren Mitglieder auf der ganzen Welt verstreut sind und gemeinsam an einem Projekt oder eine Aufgabe arbeiten. Dabei sind »virtuelle Teams« viel realer (oder näher) als wir vielleicht glauben...
Im Hinblick auf die sich stets verändernde Arbeitswelt lassen sich folgenden Trends ableiten:
- Der demografische Wandel führt dazu, dass Organisationen ihre Arbeitsmodelle in Frage stellen, um den »War for Talents« zu gewinnen und die Talents in der Organisation halten zu können.
- Der zunehmende Wunsch nach Individualisierung führt zur Dezentralisierung von Arbeitsplätzen.
- Mittels neuer Medien verschwimmen die herkömmlichen Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben.
- Digital Natives sind gewohnt sich vorwiegend über technische Tools auszutauschen und sehen darin ein effizientes Arbeiten.
- Oder auch nur die Verteilung eines Teams auf unterschiedliche Bürogebäude.
Es zeigt sich, dass „Virtuelle Teams“ mittlerweile ganz real und in unterschiedlichen Ausprägungen im unserer Arbeitswelt angekommen sind. Führungskräfte und MitarbeiterInnen sollten sich auf die neuen Formen des Arbeitens in virtuellen Teams vorbereiten.
Was aber sind die Herausforderungen bei virtuellen Team?
- Vertrauen
Aufgrund der Distanz bekommt die Führungskraft unter Umständen weniger detaillierte, aber vor allem weniger informelle Informationen, als wenn man sich regelmäßig bei einem Kaffee, in der Kantine oder am Gang begegnet und ein paar Worte wechselt. Dementsprechend gibt es auch weniger Kontrollmöglichkeiten. Die Führung muss daher lockerer gestaltet werden. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass die Teammitglieder mehr Verantwortung übernehmen und eine streng hierarchische Struktur nur eingeschränkt funktionieren kann.
Kurzum, virtuelle Teams verlangen ein gesteigertes Maß an Vertrauen.
- Regeln in der Kommunikation
Die räumliche und (teilweise auch) zeitliche Distanz zwischen den Teammitgliedern fordert klare Regeln in der Kommunikation – Dabei geht es nicht nur um das Initiieren und Einhalten von regelmäßigem Austausch, z.B. mittels Audio- und/oder Videokonferenzen, Chats und Foren. Vielmehr muss auch Zeit und Raum für das Persönliche gegeben sein. Das Zwischenmenschliche muss im Sinne einer guten Zusammenarbeit Platz haben. Unterschiedliche Kanäle und Medien können und sollen für unterschiedliche Arten der Kommunikation etabliert werden. So hat ja auch in Büros die Kaffeeküche oder die Kantine einen anderen Charakter als ein Besprechungszimmer.
- Der persönliche Touch
Teams brauchen neben gemeinsamen Zielen auch eine Identität. Im Idealfall gibt es zu Beginn eine Kick-Off-Veranstaltung, bei der sich die Mitglieder persönlich kennen lernen und die gemeinsame Vorgehensweise entwickeln können. Der persönliche Kontakt hilft im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit und stärkt den Zusammenhalt.
Und ganz wichtig – Das Feiern von erreichten Meilensteinen, Erfolgen, aber vor allem auch von Geburtstagen und anderen Anlässen. Das fördert das Vertrauen und die Teamkohäsion.
Viele dieser Punkte sind für erfahrene Führungskräfte und Teammitglieder natürlich nicht neu. Dennoch, im Umgang mit der virtuellen Umgebung, der WebCam, dem Bildschirm und diversen Informations- und Kommunikationstools ist es wichtiger denn je, den Menschen auf der anderen Seite zu (er)kennen und weiter als die 60cm zum Bildschirm zu blicken...
Gibt es bei Ihnen auch Distanzen, welche es zu überwinden gilt? Ihre Ansprechpartnerin Veronika Martinek führt sie gerne in den Themenbereich Teams ein und klärt mit Ihnen gemeinsam alle weiteren Schritte.
Autor: Christian Koudela