Kundenorientierung / IT-Initiative.
Seit kurzem gibt es eine neue Initiative in der GfP: die sog. IT-Initiative. Grund genug, um mit unseren Beratern über deren Erfahrungen aus und mit IT-nahen Organisationen zu reden.
Was ist der Anlass für eure IT-Initiative?
Fritz Wottawa-Posch: In den letzten Jahren haben sich die Herausforderungen für IT-Unternehmen dahingehend verändert, dass die soziale Komponente - die vermeintlichen “soft”-skills - zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die kommunikativen Schnittstellen zwischen Auftraggebern, Projektleitern, durchführenden Technikern und anderen wichtigen Bereichen werden immer relevanter für wirtschaftliche Erfolge.
Christian Koudela: Darüber hinaus ist mein Wahrnehmen, dass viele Projekte und Aufgaben auch komplexer geworden sind. Anforderungen und Wünsche können nur von den ExpertInnen, den EntwicklerInnen beantwortet werden. Viele Projekte werden nicht mehr “von der Stange” abgewickelt und die Machbarkeit und Anpassung wird dann eben von den IT-ExpertInnen eingeschätzt und teilweise auch mit dem Kunden verhandelt bzw. ausspezifiziert.
Fritz Wottawa-Posch: Auch der Einfluss agiler Methoden (SCRUM, Kanban o.ä.) hat Auswirkungen. Der Anspruch, mehr selbststeuernde und verantwortliche Teams zu haben, geht mit der Notwendigkeit erhöhter Fähigkeiten, Kompetenzen und Erfahrung in den Bereichen Prozessreflexion, Konfliktfähigkeit, Ansprechen von vermeintlich oder tatsächlich schwierigen Punkten, Selbstorganisation und Selbstfürsorge einher. Viele Unternehmen möchten ihre technischen Mitarbeiter in Richtung Umgang mit oder Beratung von Kunden entwickeln und aus diesem Bereich kommen zunehmend mehr Anfragen.
Bei welchen Herausforderungen könnt ihr mir helfen?
Christian Koudela: In der Vergangenheit hat sich das Bild aufgebaut, dass es jene gibt, die nahe am Kunden sind und “die anderen”, die im Hintergrund die Projekte abwickeln und die technische Umsetzung sicherstellen. Dieses Bild hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Die ExpertInnen für das Produkt, für die Entwicklung sind gefordert sich direkt (und ohne “Übersetzer” dazwischen) mit dem Kunden und seinen Bedürfnissen auseinander zu setzen. Und um genau das zu erreichen, braucht es auch TrainerInnen und BeraterInnen, die beide Sprachen sprechen - die der Abwicklung (Projekt, Vertrieb), aber auch die Sprachen und Herangehensweise der Technik (Requirements, Development & Testing). Aus meiner Sicht liegt die Herausforderung in dem Aufbrechen der gefühlten “Zwei-Klassen-Gesellschaft”. Es gilt, alle Beteiligten in einem gemeinsamen Projekt auf die jeweilige Perspektive zu sensibilisieren.
Fritz Wottawa-Posch: Was mir in der Praxis zunehmend klarer wurde, ist, dass Fragen “wie erfahren das die 1.300 Anwender”, “wie kommunizieren wir das am besten” oder auch der Umgang mit empörten, aufgeregten oder verzweifelten BenutzerInnen entscheidend für das Gelingen von Projekten sind. Die oben erwähnte Zweisprachigkeit kann helfen, Schwierigkeiten im Miteinander zu reduzieren. Uns sind technisches Vokabular & Mindset sehr vertraut, während wir gleichzeitig den Fokus auf soziales Miteinander, Kommunikationstechniken und zwischenmenschliche Abläufe setzen. Weiters kann und sollte diese Zweisprachigkeit auch bei unseren Kunden geschult und trainiert werden. Im SCRUM gibt es einen entscheidenden Baustein, der oft vernachlässigt wird - die Sprint-Retrospektive. Meines Erachtens ist sie eines der Kernelemente für Projekte, indem sie gleichzeitig Prozessreflexion, Verbesserung der gemeinsamen Kommunikation und Hinterfragen der angewendeten Tools mit sich bringt. Auch wenn man nicht SCRUM einsetzt, sollte alle paar Wochen eine Art Retrospektive durchgeführt werden.
Gesetzt den Fall, ich hole euch, was passiert dann, welche Aktionen setzt ihr?
Christian Koudela: Um es klassisch zu sagen: “Es kommt darauf an”. Die Bandbreite reicht dabei von klassischen Trainings und Workshops bis hin zur Supervision und Begleitung von Teams. Manchmal reicht schon eine fokussierte Einzelmaßnahme und manchmal braucht es auch einen kleinen “Schubser” in der Kultur bzw. der Zusammenarbeit. Und auf jede Intervention folgt natürlich auch ein kleine Irritation, die eingefahrene Muster aufbricht und Neues schaffen soll.
Fritz Wottawa-Posch: Nach der Erteilung eines Auftrags analysieren wir in einem ersten Schritt sorgfältig, welche Maßnahmen auf welcher Ebene am nützlichsten und hilfreichsten sind. Gemeinsames Erarbeiten von Zielen mit unseren Auftraggebern ist uns wichtig. Basierend auf den Outcome-Wünschen schnüren wir ein Interventionspaket. Da wir Prozesse nachhaltig begleiten wollen, wird Nachbetreuung bei uns groß geschrieben.
Was auch immer ihre Herausforderung ist – wir helfen gerne und sind nur einen Anruf oder eine kleine E-Mail entfernt (Kontakt).