Capek geht … und sagt zum Abschied weise Servus
Über zehn Jahre war Bernhard Capek bei der GfP, bevor er das Unternehmen im Oktober 2017 verließ. An seinem letzten Arbeitstag haben wir ihm bei einem kleinen Word-Rap noch GfP- Reizwörter zugespielt, die er mit Verve retournierte.
Bernhard Capek
GfP: Was fällt dir zu folgenden Stichworten ein?
»Lachen«
Lachen und Weinen liegen nah beieinander. Wenn etwas traurig ist, ist der erste Reflex oft, einen Witz darüber zu machen oder das Positive in der Sache zu sehen - gepaart mit schwarzem Humor. Wenn ich jetzt die GfP verlasse, dann mit einem lachenden und einem weinenden Auge – und da passt das bekannte Gedicht »Stufen«, wo Hermann Hesse schreibt: »Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…«, was konsequent weiter gedacht bedeutet, dass etwas immer auch irgendwann zu Ende gehen muss. Und dementsprechend gibt es auch kein Lachen ohne Weinen und vice versa.
Auf die Arbeit in der GfP bezogen gibt es definitiv mehr Lachen. Es entstand in jedem Fall eine emotionale Verbundenheit, das Unternehmen lässt einen nicht kalt. Das merkt man bei allen Mitarbeitern und bei den Vorgesetzten. Lachen und Weinen zeigen ja auch, dass man emotional in eine Sache investiert hat.
»Entwicklung«
Rückblickend gesehen hatte ich die Möglichkeit, bei der GfP eine kontinuierliche Entwicklung durchzumachen. Jedes Jahr war anders, jedes Jahr gab es einen neuen Verantwortungsbereich. Das hat sich nicht zwingend im Jobtitel oder in der Bezahlung widergespiegelt - sondern in den Entwicklungsmöglichkeiten. Ich stand nie vor verschlossenen Türen, und niemand sagte mir: Nein, das machen wir nicht, mach lieber so weiter wie in den letzten Jahren. Das hätte man als Stillstand wahrgenommen – und Stillstand ist bekanntermaßen Rückschritt.
»Lernen«
Man muss nicht alles lernen und und man muss nicht alles können. Viel eher ist es notwendig, für sich selbst zu sagen: Dass ist das, was ich machen will, und darauf konzentriere ich mich und versuche, darin gut zu werden. Alles andere ist dann eher Ablenkung. Dann geht es darum, wie schaffe ich es, mich in diesem Bereich weiter und so weit zu entwickeln, dass ich zufrieden bin. In der GfP gab es dann plötzlich so viele unterschiedliche Bereiche und Lernmöglichkeiten und spannende Projekte, die zur Ablenkung beitrugen – da hätte ich das eine und andere mal fokussierter auf einzelnen Aspekten bleiben sollen, und nicht auf halbem Weg abspringen.
»Dynamik«
Das hat für mich stark mit Flexibilität zu tun: Im Grunde habe ich in der Früh nie gewusst, was mich im Büro genau erwartet und an was ich mich alles anpassen muss, weil unser Geschäft stark von äußeren Einflüssen getrieben ist. Dynamik ist aber nicht auf eine individuelle Person zugespitzt, sondern das System muss es zulassen und zum Beispiel ermöglichen, dass ich plötzlich für eine große Ausschreibung zwei Wochen blockiert bin und dass andere Leute ebenfalls flexibel und dynamisch sein müssen, um sich an mein geändertes Arbeitsumfeld anzupassen. Hier spielt dann die Auswahl von Mitarbeitern hinein: dass diese dynamisch und flexibel sind, um als Firma adäquat auf spontan geänderte Umstände reagieren zu können.
»Kompetenz«
Kompetenz bedeutet für die GfP, in komplexen Situationen selbstorganisiert handeln zu können. Sie ist von Wissen genährt, aber nicht mit Wissen allein herstellbar, es braucht immer auch einen Kontext dazu. Kompetent ist man ja nicht per se, schon gar nicht zum Beispiel nach Absolvierung eines Studiums etc., sondern wird man im Zuge einer Lernstrecke. Man muss dazu aber eine Breite mitbringen, um viele Dinge auch richtig einschätzen zu können. Kompetenz ist nicht abkürzbar, sie braucht Lebenserfahrung und sicher auch ein Einlassen und manchmal auch Zeit, weil es keinen Turboboost gibt.
»Fehler«
Fehler passieren, und die Frage ist, wie geht man damit um, wenn etwas passiert. In der GfP gab es bei einem konkreten, gröberen Fehler, an den ich mich erinnere, kein langes Gezeter von der Führungsseite, wie so was hatte passieren können usw. Man war sehr Lösungsfokussiert, wie kann man die Situation noch retten und mit dem Entwicklungsaspekt, was man daraus lernen kann und welche Schritte man setzen muss, damit das nicht mehr passiert. Die Erfahrung und das Wissen um diese Handhabung in einer konkreten Fehler-Situation hat bei mir vieles ausgelöst. In der GfP geht es dann nicht nur um Fehler und Schuld, sondern um Verantwortlichkeiten. Und wichtig: Fehler muss man auch als solche erkennen und wahrnehmen.
»Freude«
Meine erste Assoziation geht hier Richtung Schiller und Beethoven. Es gibt in der »Ode an die Freude« die wunderbare Zeile »… Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein«. Der große Aspekt von Freude liegt für mich im Kontakt mit anderen Leuten. Freude für einen selbst ist eher unspannend - mir persönlich bereitet es die größte Freude, wenn ich mit anderen Leuten in Kontakt bin, wenn ich anderen Leuten helfen, andere Leute unterstützen kann und wenn ich sehe, dass etwas funktioniert … und das ist gleichzeitig auch der Konnex zur GfP: Hier habe ich auf der einen Seite viele Freundschaften geschlossen, und auf der anderen Seite ist dieses Helfen und Unterstützen das Wesentliche in einem »Dienstleistungs- und Servicebereich«. Wenn sowohl die Kunden als auch die Trainer-Kollegen merken, dass ich bzw. wir einen Mehrwert liefern, dann bereitet das Freude.
»Rückblick«
Wenn ich innerhalb der GfP zurück blicke, bleiben mir das geschenkte Vertrauen und die Entwicklung, die mir hier möglich gemacht wurden, sehr positiv in Erinnerung. Vom ersten Gespräch an, wo ich teilweise naiv in Sachen rein gegangen bin, und von wo aus in Folge aber kontinuierlich eine Entwicklung stattgefunden hat. Dass dann noch viele erfolgreiche Projekte umgesetzt wurden, das sind schöne Geschichten, die erzählt werden können. Rückblickend, wie ich mich selbst damals wahrgenommen habe und wo ich jetzt stehe, bin ich sehr dankbar für das, was alles passiert ist. Das hängt sehr stark mit den Möglichkeiten zusammen, die ich in der GfP hatte – allein der Austausch mit den GfP-Hausherren Clemens und Florian Stieger, aber auch mit den Trainern und Beratern, den Kolleginnen und Kollegen und nicht zuletzt mit den Kunden.
»Stolz«
Natürlich bin ich stolz auf die größeren Projekte innerhalb der GfP, wo sehr viel Emotion mitschwingt, was wir hier auf die Beine gestellt haben. Persönlich bin ich auf die Rückmeldungen von Kunden, Trainern, Mitarbeitern stolz, die in den Tagen und Wochen vor meinem Abschied persönlich zu mir kommen und mir zeigen, dass ich kein 08/15-Kundenbetreuer oder Kollege war, der individuell austauschbar ist. Stolz bin ich, wenn einiges, was ich in den letzten Jahren hier gemacht habe, in Erinnerung bleiben wird - auf Kundenseite, auf TrainerInnenseite, organisatorisch…
Abschließend noch eine Frage: Was braucht es, um ein erfolgreicher Trainer zu sein?
Reflexionsfähigkeit und das Dranbleiben, um sich kontinuierlich weiter zu verbessern. Das Interesse, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen. Man muss natürlich gut mit Menschen umgehen können und ein gewisses Maß an Humor ist vor allem bei der Arbeit mit größeren Gruppen von Vorteil – wenn sie sich darauf einlassen.
Und zu guter Letzt noch (d)ein »Tipp für die Kunden«
Redet mit uns! Sucht öfters das Gespräch und den Austausch. Nur so könnt ihr heraus finden, was für Wissen, was für Möglichkeiten in der GfP stecken.
PS: Als Bernhard ging, hat er der GfP noch (s)ein »Zertifikat für einen herausragenden Arbeitgeber« ausgestellt. Darauf sind wir stolz und das bringt uns zum Lachen, wenn wir darauf blicken. Danke Bernhard und alles Gute für deine Zukunft!