Learnings aus großen Transformationen
Was bei Start-up Unternehmungen großteils von Gründung weg per se in agilen Strukturen läuft, kann auch bei traditionellen Großunternehmen in die DNA implementiert werden. Die Key Learnings aus erfolgreichen Transformationen.
Von Bernhard Hötzl, Trainer & Berater
Junge Start-up Unternehmungen im Technologiebereich sind großteils von Gründung weg per se in agilen Strukturen erfolgreich. Statt E-Mail wird meist sofort auf Slack in der Kommunikation gesetzt, remote über Landesgrenzen hinweg mit knallhartem Task-Management und agilen Methoden kollaboriert und Hierarchien sind aufgrund der Unternehmensgröße ohnehin sehr flach.
Doch wie kann eine derartige agile Mentalität erfolgreich bei einem börsennotierten Großunternehmen mit tausenden Mitarbeitern und Millionen von Kunden durchgesetzt werden? Wir bringen ein paar interessante und lehrreiche Praxisbeispiele:
5 Key Learnings aus erfolgreichen Transformationen
1. Das richtige Setup
Ob digitale oder agile Transformation, es gelten dieselben Strukturen und Regeln: Die Magie entsteht in der Schnittmenge von
(1) agilen Fähigkeiten wie bedingungslose Kundenorientierung, iterative Geschäftsprozessoptimierung und Geschäftsmodellinovation,
(2) agile Leadership wie einer unternehmensweiten, von oben getragenen Vision, Mut und Willigkeit der Organisation in großem Maßstab und einer professionellen Lenkung (Governance) der Transformation, sowie
(3) agilen Team-Fähigkeiten wie dem Recruiting des richtigen Mindsets, der Entwicklung von agilen Skills, der Bildung von Cross-Functional Teams und deren Ermächtigung (Empowerment).
2. Starten Sie mit einem subversiven Experiment
Geben Sie motivierten Mitarbeiter*innen den klaren Auftrag, eine Customer Journey zu identifizieren, die heute einen Schmerzpunkt im Unternehmen darstellt, und diese unabhängig von Corporate Strukturen wie einer dominanten IT Abteilung, Budgetprozessen oder Hierarchien radikal und zukunftsweisend neu auszurichten und zu verbessern.
Initiieren Sie eine Disruption von innen.
Der radikalere Weg: Wenden Sie sich an Mitarbeiter*innen, von denen sie annehmen, dass diese das Kündigungsschreiben bereits in der Tasche mittragen. Sie werden vom Resultat und dem Zauberwort intrinsische Motivation durch Eigenverantwortung überrascht sein.
3. Empowerment
Vergessen Sie nicht, das Cross-Funktionale Team, ausgestattet mit einem überschaubaren Budget, in seinen Entscheidungen vollständig zu ermächtigen und Autarkie und Handlungsspielraum zu ermöglichen.
Das Team möchte einen eigenen Raum am Campus oder für die Laufzeit des Experiments sogar in einen CoWorking Space auswandern? Seine Entscheidung!
Sich die richtigen Mitarbeiter*innen aus Fachabteilungen zu 100% dazu holen und diese freistellen? Seine Entscheidung!
Achten Sie lediglich strikt auf Ihre Rolle im Governance-Prozess und auf Transparenz auf allen Ebenen.
4. Inspiration
Inspirieren Sie Ihr Team durch die Erfahrungen, Learnings, Prinzipien, Manifeste und Konzepte von erfolgreichen Vorreitern wie Google, Spotify und Co.
Tribes, Gilden, Holacracy, Scrum, Seasons, Epics oder Sprints sollten keine galaktischen Fremdwörter sein. Genauso falsch wäre eine sture Implementierung nach dem Lehrbuch. Inspirieren Sie Ihr Team und lassen sie dieses Ihre eigenen Methoden ableiten und entwicklen.
5. Geduld und Achtsamkeit
Seien Sie tiefenentspannt und geben Sie dem Experiment genug Zeit (unter Umständen mehrere Jahre), um sich zu entwickeln und aus Rückschlägen zu lernen.
Idealerweise stellen sich bald erste kleine Erfolge ein, auf die aufgebaut und das Experiment nach und nach mithilfe von Zellteilung und weiteren agilen Cross-Functional Teams skaliert werden kann bis eines Tages das gesamte Unternehmen infiziert und die erfolgreiche Transformation »the Line of No Return« überschritten hat.
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