Warum Consultants zu Recht skeptisch betrachtet werden
#Beratungssplitter Nr. 2
Unterstützung statt Besserwisserei ist gefragt!
Von Reinhard Bacher
Neulich bei einem Kunden: nach einem sehr erfolgreichen Strategie-Workshop setzten wir den nun folgenden agilen Strategieprozess auf. Ein sehr schlanker Prozess, bei dem die Konsequenz der Verfolgung der strategischen Maßnahmen im Vordergrund steht. Nach Klärung der notwendigen Schritte zum Aufbau der Struktur für diesen Strategieprozess und der Festlegung der Verantwortlichkeiten für den Prozess kam dann die Frage, was denn meine Rolle im Rahmen des Prozesses sei. Meine Antwort: dort zu unterstützen, wo es aus Sicht des/der Kund*innen Sinn macht, aber nur dann, wenn es wirklich notwendig ist! Ich gebe zu, jede/r Vertriebs-Mitarbeiter*in greift sich vermutlich auf den Kopf und murmelt etwas von »lost opportunity«.
Für uns ist es jedoch schon seit jeher unser Beratungsverständnis, und unsere Kunden wissen das und wissen es zu schätzen:»So viel Beratung wie notwendig, so wenig Beratung wie möglich«. Es geht uns nicht um unsere Gewinnmaximierung, sondern um das Enabling - die beim und durch den/die Kund*innen erzielte Wirkung steht für uns im Vordergrund, und nicht die bloße Durchführung.
Leider sind viele Consultants und vor allem die sogenannten Großen der Branche mit einem ganz anderen Fokus unterwegs: möglichst viel an Beratungsleistung verkaufen, den/die Kund*innen möglichst lange unmündig lassen, nicht auf den Kompetenzaufbau des/der Kund*innen, sondern auf die Abhängigkeit vom Consultant achten.
Das ist jedoch für uns kein Verständnis einer Partnerschaft.
Foto: Anna Shvets von Pexel