Innovation ist lernbar!

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Was bedeutet »Innovation« im Unternehmenskontext? Unternehmer*innen wie Mitarbeiter*innen finden das Thema wichtig und richtig … aber gleichzeitig ist es für die meisten nicht greifbar: Ein Versuch in Interviewform - Teil 1. Plus: Wordrap-Video zum Thema »Innovation«

Interview mit den GfP-Geschäftsführern Clemens (CS) und Florian Stieger (FS)

Ihre spontanen Assoziationen zum Thema »Innovation in Organisationen« haben die beiden GfP Geschäftsführer gemeinsam mit einigen Trainer*innen und Berater*innen in einem 3-minütigen Video* im Wordrap-Stil bereits kundgetan. Bei diesem Interview gehen wir etwas mehr in die Tiefe und beleuchten das Thema aus vielen Blickwinkeln.

*) Das GfP-Smalltalk-Video »3 Fragen – 3 Minuten zum Thema »Innovation in Organisationen« finden Sie auf unserer GfP-Facebook-Site.


Florian und Clemens StiegerWie lösen sich Unternehmen für das Neue von der Fortsetzung des Alten?

CS: Es gibt Unternehmen, die machen einiges richtig: Die richten »Innovation« nicht nur anpassungsorientiert am Ist-Zustand aus, sondern an einem Soll-Zustand – zukunftsorientiert, auf die nahenden Herausforderungen ausgerichtet.
FS: Die denken in Brüchen, in anderen Zugängen – nicht aus dem Rückspiegel heraus, sondern von der Zukunft aus gesehen zurück planend, weil das eine der Grundvoraussetzung ist, damit Innovation im Unternehmen passieren kann.
CS: Die haben erkannt, dass man keine Agentur beauftragen kann, die Innovation von außen ins Unternehmen bringt und einfach drüber stülpt, sondern dass sich Innovation nur innerhalb des Teams, innerhalb der Firmen-DNA entwickeln kann.
FS: Ich glaube, Personalisten spüren, dass es auf das Humankapital ankommt – und mit dem können sie gut umgehen und wissen, wie man mobilisiert. Sie haben ein stärkeres Gefühl dafür, was es braucht, damit das Neue in die Welt kommt und sie suchen nach neuen Lernformaten.
CS: Innovation ist bewegt durch Menschen: Für sich, in einem Team und in den Organisationen. Und da kann man schon was tun. Innovation ist lernbar!

Innovation in Unternehmen ist also keine Illusion?

FS: Prinzipiell nein, aber die meisten Unternehmen können das alles gleich vergessen, weil es im laufenden Betrieb nicht funktioniert. Die Frage lautet: Ist es möglich, während wir unser aktuelles Geschäft machen, über die Innovationen von morgen nachzudenken?
CS: Und nicht nur nachzudenken, sondern auch was tun, um rechtzeitig dort zu sein, wenn man es braucht oder wenn die Kunden es brauchen.
FS: Innovation kann man jedoch nicht »ein bisschen« machen, also nur im Kleinen damit experimentieren. Entweder macht man das oder man macht es nicht. Einen Nachmittag Design Thinking zu versuchen oder einen Vortragenden zum Thema Innovation einzuladen wäre sinnlos und Verschwendung von Zeit und Geld.

Welche Voraussetzung braucht es für Innovation in einer Organisation?

FS: Es ist vor allem eine Mindset-Frage: Open Mindset versus Closed Mindset und die generelle Einstellung zu den Themen Neugier, Experimentierfreudigkeit, Trial & Error, Umgang mit Fehlern, Reflexion etc.
CS: Es geht auch darum, zu Fühlen, was sein könnte. Das ist keine rationale Frage, die lässt sich nicht verordnen, das muss gepflegt werden. Und man muss sich frei machen, man muss aus dem Hamsterrad raus – braucht was Anderes, Vielfalt, Diversion, Outside-In-Logik und nicht Inside-Out.

Wie wichtig ist Innovation für Organisationen?

FS: Ich kenne kein Unternehmen, das keine Innovation braucht! Und trotzdem würde ich denen raten: Vergesst es, wenn ihr es nur halbherzig macht. Dann lieber gar nicht und macht wie gewohnt weiter. Das Schwierige ist: Die Dringlichkeit ist bei vielen Unternehmen nicht da. Das Business funktioniert und es ist ja auch vieles richtig, so wie es gerade ist. Aber wenn die Dringlichkeit nicht da ist, dann bitte lasst es sein – und investiert auch kein Geld.

Wann soll bzw. muss ich nun Innovation in mein Unternehmen bringen?

CS: Da stellt sich als erstes die Frage: Wo ist die Dringlichkeit? Im Kopf und im Bauch oder brechen Zielgruppen weg bzw. ist ein stärkerer Gegenwind von Marktbegleitern spürbar? Wenn die Dringlichkeit auf vielen Ebenen gespürt wird, öffnen sich die Blicke Richtung Innovation.
FS: Im Bauch irgendwo spürt man es, im Kopf merkt man es rationell, man braucht Innovation – aber letztendlich machen die meisten Unternehmen erst dann was, wenn die Zahlen eine deutliche Sprache sprechen: Mach was, bevor es zu spät ist.


Teil 2 des Interviews ...

... finden Sie demnächst in Ihrem GfP-Kanal: per Newsletter, auf unserer Website oder via Facebook. Folgende Themen bzw. Fragen werden dabei behandelt:

Was macht eine Innovation gut und einzigartig für mein Unternehmen?

Wie lange bzw. wie viel Vorlaufzeit braucht Innovation?

Wie wird man als Führungskraft innovativ?

Was hemmt Unternehmen Innovation zuzulassen?

Tags: Innovation