Management / Faszination Organisationsgestaltung.

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Agile Organisationen liegen im Trend und sind in aller Munde. Senior Berater Reinhard Bacher philosophiert über die frühen Beratungsbeginne der GfP und zieht Parallelen zu aktuellen Entwicklungen. Veränderung? Wenn, dann richtig.

Als wir vor 20 Jahren gemeinsam mit unserem Mastermind Helmut F. Karner und einem BeraterInnen-Team der GfP unser Produkt »Unternehmenstransformation« ins Leben gerufen haben, war ich fasziniert von der Möglichkeit, Unternehmen gänzlich neu zu denken. Seit damals durften wir Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen dabei beraten und begleiten, sich neu zu erfinden. Reine Prozessorganisationen, 360°-verantwortliche Teams, invertierte Pyramiden und vieles mehr wurde Wirklichkeit.

Wir erzählten darüber und dachten, alle Unternehmen müssen die Chancen des »Sich-neu-erfindens« erkennen. Doch den meisten war dies zu radikal, zu unvorstellbar.

Seit damals beschäftigt und interessiert mich, wie Unternehmen sich der Herausforderung der Organisationsgestaltung stellen. ManagerInnen in Organisationen stehen permanent vor der Herausforderung, in immer kürzerer Zeit mit immer weniger Ressourcen dafür zu sorgen, dass Produkte und Dienstleistungen ihrer Organisation die Kunden erreichen – und zwar so, dass sie dem Unternehmen nachhaltig verbunden bleiben. Immer weniger haben wir es dabei mit einer stabilen Umwelt zu tun. Die in den letzten Jahrzehnten angewandten Handlungsstrategien wie etwa Steuern oder Regeln greifen oft zu kurz. Nicht selten sind die MbO-Ziele schon zum Halbjahr nicht mehr aktuell. Es braucht also ein neues Managementverständnis. Viele Management-Gurus schrieben darüber (wie z.B. Gary Hamel in »Future of Management« oder in den »Moon Shots for Management«).

Wir erzählten darüber und dachten, alle Unternehmen müssen die Chancen eines neuen Management-verständnisses erkennen. Doch den meisten war dies zu radikal, zu unvorstellbar.

Um die Herausforderungen der Komplexität bei instabilen Systemzuständen bewältigen zu können, braucht es deutlich mehr an Selbstverantwortung und Selbstorganisation. Dazu müssen wir allerdings die Verantwortung auch dorthin geben, wo sie hingehört: zu jenen Menschen, die letztlich Wertschöpfung erbringen, die ganz nahe beim Kunden sind. Wir begannen, uns mit den Ansätzen des agilen Managements auseinanderzusetzen. Wir konnten erkennen, dass viele Grundsätze und Artefakte dieser modernen und höchst erfolgreichen Methode aus der Produktentwicklung mit unserem Verständnis der Unternehmenstransformation weitgehend übereinstimmten. Wir - eine ganze Horde von GfP-BeraterInnen - nahmen uns eine Auszeit in Berlin für Entwicklungsarbeiten rund um das Thema Agilität. Dabei stellten wir fest, dass es schon eine große Community gibt, die sich mit den agilen Prinzipien auseinandersetzten. Sichtbar wurde, dass Agilität nicht auf Methoden wie bspw. SCRUM reduziert werden darf, sondern vor allem eine Frage der bewussten Gestaltung der Unternehmenskultur ist (»Culture Eats Strategy for Breakfast« war nur eines der zahlreichen bemerkenswerten Fundstücke). Ganz am Rande: "SCRUM-Fans" sind wir dennoch - schließlich sind einige unserer BeraterInnen zertifizierte SCRUM-Manager.

Wir erzählten darüber und dachten, alle Unternehmen müssen die Chancen der agilen Prinzipien erkennen. Doch den meisten war dies zu radikal, zu unvorstellbar.

Vor einem halben Jahr setzten wir uns mit Frederic Laloux’s Buch »Reinventing Organizations« auseinander. Ich muss gestehen, selten hat mich ein Buch so fasziniert und inspiriert. In diesem Buch beschreibt Laloux das Ergebnis einer Recherche über Unternehmen, die konsequent die Prinzipien der Selbstführung von Teams umgesetzt haben. Die beschriebenen Unternehmen sind teilweise schon einige Jahrzehnte mit dieser Organisationsform höchst erfolgreich. Am meisten aber beschäftigt mich, dass diese Unternehmen im Wesentlichen nach denselben Prinzipien agieren, die wir damals bei den von uns begleiteten Unternehmenstransformationen so erfolgreich implementieren konnten! Auch die Agilität und das neue Managementverständnis spiegeln sich in den beschriebenen Unternehmen wieder.

Wir werden also wieder und weiter darüber erzählen - wissend, dass diesmal noch mehr Unternehmen die Chancen neuer Organisationsformen und Managementzugänge erkennen werden. Und gemeinsam werden wir zeigen, dass dies zwar durchaus etwas radikal, aber vorstellbar und machbar ist!

Sind Sie bereit für Veränderung, das (Un-) Vorstellbare? Ihr Ansprechpartner Florian M. Stieger führt sie gerne in den Themenbereich Organisationsgestaltung bzw. Unternehmenstransformation ein, organisiert das passende BeraterInnen-Team und erarbeitet mit Ihnen gemeinsam Schritte zur effektiven Veränderung. Wie? Sie kontaktieren uns, den Rest übernehmen wir.

Tags: Agiles Management SCRUM