Ist der Name »Change« noch zeitgemäß?

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Die Inflation des »Change«- Begriffs. Jeder kennt sie. Begriffe die nicht mehr wirklich klar definier- und abgrenzbar sind, weil sie irgendwann so inflationär gebraucht werden, dass ihre ursprüngliche Bedeutung fast schon wieder in Vergessenheit geraten ist.

Unter anderem der Terminus »Kreativität«, »Innovation« oder eben auch der Begriff »Change«. Begriffe die man oft hört, denen es aber an Eindeutigkeit fehlt.

Warum das so ist? Eine Antwort darauf könnte darin liegen, dass es ein schönes Universalwort ist. Es passt in vielen Situationen und hört sich vielleicht auch dynamischer und erfolgversprechender an, als sein deutsches Pendant »Wandel« oder »Veränderung«.

Als Veranschaulichung: Mittlerweile bezeichnet man sogar die Veränderung der chemischen Zusammensetzung eines Produktes als »Change Prozess«. Da dieser Vorgang schließlich auch noch das Ausfüllen und Bewilligen einer enormen Dokumentenflut erfordert, nimmt die ablehnende Haltung gegenüber diesem Begriff immer mehr zu.

Rückkehr zur „Unternehmensentwicklung"

»Change Management ist die laufende Anpassung von Unternehmensstrategien und -strukturen an veränderte Rahmenbedingungen. Wandel repräsentiert heute in Unternehmen nicht mehr den Sondervorgang, sondern eine häufig auftretende Regelerscheinung. Alle Prozesse der globalen Veränderung, sei es durch Revolution oder durch geplante Evolution, fallen in das Aufgabengebiet des Change Managements.« So die Erläuterung des Gabler Wirtschaftslexikons zum Thema Change Management.

Das Konzept des Change Managements gibt es bereits seit über fünfzig Jahren, nur wurde es anfangs unter dem Namen Unternehmensentwicklung geführt. Ein Begriff der einerseits eine präzisere Auskunft darüber gibt, um was es eigentlich geht und sich gleichzeitig eine gewisse Neutralität bewahrt hat. Daher ist die Frage ob man nicht eventuell zu diesem Begriff zurückkehren sollte, wohl doch eine Überlegung wert. Beim britischen Leadership Institute Roffey Park, ist die ursprüngliche Bezeichnung »Organizational Development« in Verwendung und man scheint damit sehr gut zu fahren.

Neuer Name + neue Orientierung

Abgesehen von einer Umtaufung, bräuchten die Inhalte und Herangehensweise ebenfalls eine Generalüberholung. Dafür sprechen auch die Zahlen. Die Quote der gescheiterten Changeprozesse ist seit den 1970er Jahren konstant zwischen 60-70% angesiedelt.
Diese relativ hohe Quote trägt natürlich auch nicht wenig dazu bei, dass die zynische Einstellung gegenüber dem Thema groß ist. Das einzige Gegenmittel, rät Ron Ashkenas in einem Artikel des Harvard Business Manager, ist nicht alles Bisherige zu verwerfen, sondern an einem ganz bestimmten Defizit zu arbeiten:

Die mangelnde Fähigkeit von ManagerInnen Veränderungen zu managen. Statt die Verantwortung und Lenkung des Prozesses komplett an externe Berater abzugeben, sollten diese die ManagerInnen mit einbeziehen und ihnen, nach einer angemessenen Schulung genug Handlungszuspruch geben.

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Quelle Bild: Pixabay

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