Es war nicht nur lustig
Wir haben uns dem Lernen verschrieben, und einer unserer langjährigen Trainer, Eduard Hacker ist ein exemplarisches – und schönes – Beispiel für lebenslanges Lernen. Zu seinem 70. Geburtstag gratulieren wir recht herzlich und danken es ihm mit 4 Fragen zur PE.
Seit es Personalentwicklung gibt, gibt es die GfP. Und seit es die GfP gibt, gibt es »PE«. Ja, wir sind so frech und frei zu behaupten, dass der GfP-Gründer Dr. Leopold Stieger mit seiner »Gesellschaft für Personalentwicklung« hier namensgebend und sinnstiftend tätig war.
Aber hier soll ja nicht vom Wegbereiter der PE die Rede sein, sondern – aus gegebenem Anlass seines 70. Geburtstags – von einem Wegbegleiter, der als Trainer seit nunmehr fast 30 Jahren für die GfP tätig ist: Eduard Hacker.
Happy birthday Edi!
Wir sagen hier einfach Danke! Für all die spannende Projekte, deine Unbeirrtheit im qualitativen Anspruch und die Leichtfüssigkeit im Kontakt mit den Kunden wie mit den Kollegen. Professionelles Arbeiten, sich selber nicht so ernst nehmen und Humor gehen bei Eduard Hacker immer miteinander. Übrigens: Das Foto mit dem Megaphon ist in einer typisch ernsten Trainingssituation entstanden…
Er kann es zwar eh nicht lassen, aber zum Glück sucht er sich immer besser aus, welche Projekte er tatsächlich selber macht. Hat er sich verdient! Und wir haben uns ein paar Weisheiten aus dem reichen Fundus an Erfahrungen verdient, die Eduard Hacker hier mit uns teilt:
4 Fragen an ein PE-Urgestein
Du kennst Training schon ziemlich lange! Wie siehst Du die Zukunft des Trainings?
Ich denke, dass die Zukunft des Trainings vor allem im Bereich »soziales Lernen« liegt. In anderen Themengruppen haben wir ja bereits erfolgreich auf andere Formen und Formate umgestellt. Als großer Fan des Einsatzes alternativer bzw. ergänzender Lernformen bedaure ich es sehr, dass es erst wenige Unternehmen gibt, in denen z.B. »e-learning« oder »agile Lernreisen« unterstützt bzw. ermöglicht werden.
Ich komme gerade von einem dreitägigen Training »Grundlagen der Kommunikation« in einem Hi-Tech-Unternehmen. Obwohl wir dieses Training dort bereits viermal im Jahr durchführen, wird die Warteliste von aktuell 140 (!) Interessent*innen nicht kürzer, sondern eher länger. Daraus leite ich schon einen großen Bedarf ab.
Was hat sich deiner Meinung nach stark verändert?
Durch Veränderungen in der Gesellschaft ist der Bedarf nach »Social-skills-Trainings« gestiegen, gleichzeitig sollen die Trainings kürzer werden. Da sind wir didaktisch gefordert, haben das bis jetzt aber recht gut hinbekommen.
Rückblickend: Was waren deine wichtigsten Missverständnisse über die Wirksamkeit von Trainings.
Das klingt jetzt möglicherweise arrogant, aber als »gelernter Volksschullehrer«, der die PädAk im Gedankengut von »Summerhill« absolviert hat, waren mir die kritischen Erfolgsfaktoren des Lernens von Anfang an klar. Was ich jedoch lernen musste, war die Berücksichtigung unterschiedlicher Kulturen. Bei meinem ersten Training in Moskau (Anfang der 90er-jahre) habe ich gefragt, ob Ziele, Inhalte und Ablauf passen bzw. ob es zusätzliche oder abweichende Bedürfnisse und Wünsche gibt. Das wurde als Schwäche, als Unsicherheit ausgelegt… Diesen Zugang – respektvoll auf Augenhöhe – kannten sie damals noch nicht.
Welchen Rat würdest Du PE-ler*innen geben?
Da ich bei den PE-ler*innen eine enorme Heterogenität erlebe, fällt mir hier eine allgemein gültige Antwort schwer. Da gibt es Profis, denen ich gar keinen Rat gebe, weil Athen schon genug Eulen hat. Leopold Stieger, der »Personalentwicklung« in Österreich geprägt hat, wie kein anderer, hat einmal den Verdacht geäußert, manche Schulungskoordinator*innen hätten nur das Türschild gewechselt und jetzt steht dort »Personalentwicklung« wo früher »Schulungskoordination« stand. Denen empfehle ich unser Seminar »PE-compact«. Dort kann man unter anderem PE noch im »Originalton« erleben: Prof. Stieger bestreitet einen Teil des Programms.
Und abschließend bitte noch was Lustiges aus deinem Trainerleben
Lustig haben wir es immer wieder, das ergibt sich spontan. Aber ich könnte etwas zum Stichwort »Ungewöhnliche Seminare« beitragen: Z.B. ein Seminar in einer ehemaligen Kirche – mit entsprechender Akustik –; oder eine Gruppe in Südafrika, die mich vor Rührung) zum Weinen brachte; eine Teamentwicklung in einem Resort in den Emiraten, aus dem es keine individuelle »Fluchtmöglichkeit« gab; Führungskräfte, die mich verprügeln wollten; ein Workshop mit rund 25 Landes-HR-Manager*innen eines Konzerns zum Thema »Umgang seitens HR mit der Wahrheit« usw…
Es war zwar nicht immer nur lustig, aber immer spannend und interessant und darum denke ich auch noch nicht an meine Pension ;)
Tags: Personalentwicklung