OKR statt Neujahrs-Vorsätze

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#Beratungssplitter: Nr. 9                                  
Was tun mit dem »Falsche-Hoffnung-Syndrom«?                                                                           

Von Alexander Schönstephan henning S0hFspmvm s unsplash230 200

»Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur so selten dazu.«, soll Ödön von Horvath formuliert haben. Möglicherweise legen auch viele dieses Zitat auf sich selbst um – vor allem, wenn sie erkennen, dass die Motivation für die heurigen Neujahrsvorsätze wieder einmal ins Wanken gerät. Angeblich – so lässt eine Untersuchung von Strava, einem sozialen Netzwerk für Sportler, vermuten – lässt sich sogar vorhersagen, ab wann die meisten ihre Neujahrsvorsätze über Bord werfen. Heuer soll es der 19. Jänner gewesen sein.

Warum ist das so? Der Grund liegt meist im sogenannten Falsche-Hoffnung-Syndrom. Hier bekommen wir die Rechnung für unsere überzogenen Erwartungen präsentiert. Oftmals verlieren wir uns in selbstgebastelten Wunschkaskaden, die den Eindruck erzeugen, als würde ein Vorsatz, beispielsweise mehr Sport zu betreiben, automatisch viele andere erwünschte Veränderungen nach sich ziehen, etwa eine Gewichtsreduktion. Wir neigen weiters dazu, alles Mögliche auf einmal ändern zu wollen – und weil das oft nicht leistbar ist, gelingt gar nichts.

Das gilt nicht nur für uns als Individuen – das ist auch das, was wir in Organisationen wahrnehmen: unrealistische Erwartungen an die Veränderungsenergie, -bereitschaft und -stärke, widersprüchliche und/oder unklare Ziele, statische und intransparente Planungsprozesse, inkonsistente Ziel-Kaskaden u.a.m.

Nach herkömmlicher Auffassung sollten Ziele SMART formuliert sein: spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und zeitgebunden.

Nur: Ziele sollten nicht SMART sein. Die Schlüsselergebnisse in der Zielumsetzung allerdings schon. Und in dieser bewussten Trennung zwischen Objectives und Key Results öffnet OKR den Raum für ein Agieren, das der Dynamik und der Komplexität der Umfeldbedingungen gerecht werden kann. OKR ist weniger Methode, Werkzeug oder Struktur als vielmehr eine – persönliche bis hin zur unternehmensweit geltenden – Steuerungslogik, strategisches Denken und operative Arbeit erfolgreich in Einklang zu bringen.
Also: Vergessen Sie Ihre Neujahrsvorsätze. Steigen Sie um auf OKR. Wir helfen Ihnen gerne dabei.

 

Foto: von Unsplash