Ist das wirklich »New Learning«?
#Beratungssplitter Nr. 16
Um neue Wege beim Lernen in Unternehmen zu gehen, haben wir noch einiges zu tun.
Von Clemens Stieger
Trotz (oder geraden wegen) Corona, sind Unternehmen aktuell stolz, weil sie nun beim »neuen Lernen« gelandet sind. Sie sind nun auch »digital«, haben die neuen Lernformate implementiert, die von den Mitarbeiter*innen begeistert aufgenommen und genutzt werden. Auf Nachfrage bekommt man geschildert, dass nun MS Teams eingeführt, Besprechungen über Zoom abgehalten und im Rahmen der Academy die bestehenden Seminare auch online angeboten werden. Manche haben ein paar Webinare im Angebot, vielleicht auch das eine oder andere Lernvideos. Die Lernverantwortlichen sind oft ganz überrascht, dass das so gut läuft und die Mitarbeiter*innen so einfach mitgegangen sind.
Aber jetzt muss man schon fragen: Was ist das Neue daran? Dass ich jetzt anstelle eines Seminarraums einen Tag vor dem Computer sitze? Dass ein Zufallsalgorithmus der Breakout-Groups die Zusammensetzung der Kleingruppen bestimmt? Dass ich entscheide, ob ich den Kurs am Laptop, auf dem Sofa oder in der Badewanne absolviere?
Wirklich neu ist das nicht! Nach wie vor werden die Inhalte von Lerndesigner*innen (= Trainer*innen) bestimmt, ebenso wie deren Reihenfolge und Aufbereitung. Von Selbstbestimmung und autonomen Lernen ist da keine Spur. Auch nicht von echter Kollaboration und echtem »Upskilling«. Wir machen uns da gerade etwas vor und nutzen nicht die Chance auf eine wirkliche Veränderung der Lernkultur.
Interessiert Sie das, wie das anders gehen könnte? Dann melden Sie sich doch bei uns!
Übrigens: die Corporate Learning Community Österreich (#CLCA) veranstaltet im April eine ganze Woche ein Barcamp zum Thema Corporate Learning – das ist die Chance, sich mit Gleichgesinnten über die Herausforderungen des Lernens auszutauschen.
Melden Sie sich an zu den CoporateLearningDays (Info & Anmeldung) und wirken Sie mit. Sie könnten sonst etwas versäumen.
Bild von Unsplash