Leadership … für spezielle, neue Realitäten

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Digital Leadership, Virtual Leadership, Remote Leadership … Ähhhm? Versuch einer Begriffsklärung samt praktischer Gebrauchstipps für die »passende« Führung zu speziellen Situationen.

4 Leadership tamanna rumee CIfgsywk 4 unsplash 300x200Von Clemens Stieger

Ganz neu sind diese Begriffe freilich nicht. Waren sie vor der Pandemie noch eher Trendwörter, die auf die Zukunft von Führung hinwiesen, so beschreiben sie nun unseren Alltag in der Führungsarbeit.
Sie werden aber mitunter so inflationär verwendet, dass man nicht mehr genau sagen kann, was eigentlich gemeint ist. Reden wir da vom selben? Meinen die Begriffe das gleiche? Wo ist die Unterscheidung?

Mit oder ohne COVID-19 … die Veränderung von Führung wird bleiben. Es macht also Sinn, diese Begrifflichkeiten zu schärfen. Mit den Themen beschäftigen wir uns in der GfP schon lange und schlagen daher Definitionen vor, die möglichst die ursprüngliche Bedeutung hervorheben:

Digital Leadership

Die digitale Transformation bringt es mit sich, dass Innovationszyklen immer kürzer werden, neue und disruptive Geschäftsmodelle entstehen, Schnelligkeit ist gefragt, die Arbeitswelt verändert sich. Ganz vereinfacht geht es bei Digital Leadership um die Frage: Wie kann die Digitalisierung aus Sicht von Führung für das Unternehmen genutzt werden? Und das umfasst mehrere Aspekte. Wie kann dieser Wandel für mein Team, meine Organisationseinheit, mein Unternehmen genutzt werden? Wie können wir uns vorbereiten und fit machen? Wie wirkt sich das auf die Arbeitsgestaltung aus? Und dann auch die Schlüsselfrage: Was bedeutet das für Führung, wenn zunehmend Offenheit, Partizipation, Vernetzung und Agilität gefragt sind? Welche Fertigkeiten muss ich als Führungskraft entwickeln, um auch Vorbild sein zu können? Wie verändert sich dadurch die Führungsarbeit, die Führungsbeziehungen und auch die Aufgaben von Führung? Welche Werkzeuge braucht es?

Digital Leadership ist somit ein konzeptionelles Thema, das die anstehenden Veränderungen und vielfältigen Wechselwirkungen in den Fokus nimmt. Bei einem Teil davon geht es um »Virtualität«. Und da sind wir schon beim nächsten Begriff:

Virtual Leadership

Das ist die Führungssituation, die die meisten Führungskräfte zum Teil recht abrupt erlebt haben: in eine virtuelle Führungssituation geworfen zu sein. Virtuell bezeichnet das Gegenteil von Präsenz. Es gibt keinen direkten, physischen Kontakt. Die Führungsarbeit muss mittels anderer, technischer Kommunikationskanäle stattfinden. Dazu zählt schon das Telefon, virtuelle Führung ist also nicht komplett neu. Die Krise hat der Nutzung von Videokonferenz-, Kommunikations- und Kollaborationstools zum Durchbruch verholfen. Die adäquate Nutzung dieser Werkzeuge ist aber nur ein Teil. Vor allen geht es hier darum: Wie kann ich als Führungskraft ohne den direkten Kontakt Steuerung, Orientierung, Sicherheit und Zugehörigkeit sicherstellen?
Das ist erschwert, weil meist der informelle Kontakt und Austausch wegfällt. Es braucht daher mehr Kommunikation für Vertrauen und Motivation, die aber durch das virtuelle Setting in der Qualität reduziert ist. Damit ist über die Virtualität nicht weniger, sondern viel mehr Führung gefragt. Diese Führungssituation wird oft auch als …

Remote Leadership

… bezeichnet und betont damit die Führung aus der Ferne. Wir bevorzugen den Begriff »Virtual Leadership«, weil damit auch die Herausforderung der technologischen Seite hervorgehoben wird.

Apropos Technologie: Weil das Thema Digitalisierung so stark mit Technik verbunden wird, empfehlen wir, einen Aspekt gesondert zu beachten:

Führung mit digitalen Tools

Neue Technologien bieten neue Möglichkeiten und Entlastungen, sie fordern aber auch neue Kompetenzen und Rahmenbedingungen. Zu schnell erhofft man sich mit der Einführung neuer Tools große Veränderungen und positive Auswirkungen. Die bleiben aber leider oft aus. Ständig werden neue Werkzeuge entwickelt, die Neues ermöglichen und Arbeitsabläufe verändern.

Die Chancen und den möglichen Nutzen zu kennen, ist eine wichtige Kompetenz von Führungskräften. Aber über Wirksamkeit entscheidet nicht allein das Tool, sondern vor allem der richtige Einsatz und die Passung. Die Kunst besteht aus Führungssicht darin, die richtige Auswahl zu treffen und passende Rahmenbedingungen herzustellen. Weniger ist da oft mehr!

Führen dislozierter Teams – räumlich verteilte Situationen

Der Vollständigkeit halber sei auch noch auf dieses verwandte Konzept hingewiesen: Hier gibt es eine Nähe zum »Remote Leadership«, weil das Führen auf Distanz im Vordergrund steht. Allerdings umfasst die Bezeichnung »disloziert« im Sinne von »räumlich verteilt« auch gemischte Führungssituationen, bei denen einzelne Teams oder Mitarbeiter*innen vor Ort und andere jedoch entfernt (zeitweise oder fix) angesiedelt sind. Damit sind sämtliche Mischformen denkbar.
Als Besonderheiten kommt hier auch noch dazu, dass damit oft internationale und interkulturelle Herausforderungen zu managen sind – beispielsweise Zeitunterschiede, Sprachbarrieren, kulturelle Aspekte etc.

Wir von der GfP finden Ihre »passende« Führung für spezielle Situationen!

Fazit: Alle Begriffe betonen einen speziellen Aspekt, eine spezielle Führungsherausforderung. Damit wird situative Führung eingefordert! Es geht nicht um »richtige« Führung, es geht um »passende« Führung! Und die Begriffe zeigen Herausforderungen auf, die bisher selten und vielleicht gar noch nicht aufgetaucht sind. Sie werden aber zunehmend unser Alltag werden. Sich darauf vorzubereiten und damit zu beschäftigen, macht Sinn.

Wir von der GfP helfen ihnen gerne dabei!

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Tags: Leadership Digitalisierung Remote