Die Kunst des lateralen Führens

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Führen heißt, dass mir jemand folgt. „Laterales Führen“ ist die hohe Kunst des Führens, weil ich es schaffen muss, dass mir jemand folgt, ohne dass ich eine Weisungsmacht habe. Folgen Sie mir einfach.

Von Ulli Brezovich

Alles ist im Wandel. Aber das war es ja schon immer, also kein Grund zur Sorge! Im Berufsleben zeichnet sich ein Wandel darin aus, dass die meisten Organisationen früher stark hierarchisch aufgebaut waren und flache Hierarchien immer häufiger werden. Das stellt die Unternehmen und Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Denn traditionelle Führungsstile, die auf disziplinarischer Autorität basieren, sind in bestimmten Organisationsformen nicht mehr wirksam. Hier greift „laterale Führung“.

LateralesFühren 300x200Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „latus“ für „Seite“ ab, was zeigt, worum es bei diesem Führungsstil geht: Gleichberechtigtes Zusammenarbeiten in einem vernetzten Umfeld mit einer Person, die primus-inter-pares außerhalb hierarchischer Strukturen die Führung übernimmt. Es wird nicht von oben nach unten, sondern innerhalb der gleich(berechtigt)en Ebene – quasi von der Seite geführt.

Da kommt es zugute, dass Weisungsmacht nicht die einzige Stärke in der Führung ist. Es gibt auch die Expertenmacht, die Macht der Vorbildwirkung, die Macht vieler Kontakte und von guten Netzwerken. Und im lateralen Führen gilt es, Teile dieser informellen Macht auszubauen und zu nutzen.

Führen ohne Vorgesetztenfunktion

Im zweitägigen Seminar geht es insbesondere um folgende drei Aspekte:

  1. Als erstes geht es um die Ziele.
    Jeder soll über die Ziele aller im System beteiligten Bescheid wissen. Wobei es beim lateralen Führen evident ist, das ganze System zu kennen – wer gehört in welcher Funktion dazu? Es geht zum Beispiel nicht nur um die Projektmitarbeiter*innen, sondern man muss auch deren hierarchische Chefs mit einbeziehen.
  2. Ein weiterer Punkt sind die Rollen und Verantwortlichkeiten.
    Weiß jeder im System, wer welche Rolle und Verantwortlichkeiten hat? Allzu oft ist das nicht eindeutig geklärt. Aber diese beiden Teile sind eine wichtige Voraussetzung, dass laterales Führen funktioniert – wenn man so will, ist das der Management Teil.
  3. Der wichtigste Teil liegt jedoch ist der Beziehungsarbeit.
    Ich kann nur dann lateral führen, wenn ich es schaffe, vertrauensvolle Beziehungen zu schaffen. Dazu muss ich mich für die Menschen interessieren und sie einschätzen können. Dazu gibt es Tools und Werkzeuge – und diese lernt man in meinem Seminar. Dieser Teil nimmt auch rund zwei Drittel im Seminar ein.

Transparenz, Vertrauen & Begeisterung

Da ich selbst über mehrere Jahre – sowohl im Stab als auch als Projektmanagerin – lateral geführt habe, kenne ich die größten Herausforderungen und auch einige effektive Wege zu deren Bewältigung: Also auf der einen Seite geht es um Transparenz und auf der anderen Seite darum, Begeisterung für das Ziel und Motivation für den Weg dahin zu schaffen – alles Leadership-Aufgaben.

Ich muss als laterale Führungskraft wissen, welche Motivatoren die unterschiedlichen Menschen haben und auch mit Widerstand umgehen können, der auf unterschiedlichen Ebenen sein kann. Dabei ist vor allem eins wichtig: klare Kommunikation. Denn nur dann kann man effektive Mechanismen zur Konfliktlösung und Entscheidungsfindung etablieren, wenn Konflikte konstruktiv behandelt und Entscheidungen auf der Grundlage von Konsens getroffen werden.

Die größte Herausforderung besteht darin, ein Klima des Vertrauens aufzubauen und aufrechtzuerhalten, in dem sich die Beteiligten sicher fühlen, ihre Ideen und Meinungen auszudrücken. Dann führt laterales Führen dazu, dass alle die besten Leistungen erbringen und sich aktiv beteiligen.

 

Bei Interesse oder Fragen kontaktieren Sie uns bitte telefonisch unter oder via E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Unser nächstes Seminar findet vom 13. – 14.11.2023 statt.
Alle Infos zum Seminar „Führen ohne Vorgesetztenfunktion“ finden Sie hier.

Tags: Führung