Entscheiden / Teil 2

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Führen heißt entscheiden. Entscheiden ist in der Führungsetage in den vergangenen 20 Jahren zunehmend prekärer geworden. Das Wort prekär kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie »bitten, anrufen«.

Im übertragenen Sinne steht es für eine heikle und unsichere Lage. Man kennt diesen Terminus eher aus dem Arbeitnehmerbereich, wo er für unsichere finanzielle Verhältnisse steht. Doch passt er auch beim Thema Entscheiden wie die Faust aufs Auge.

Nach Othmar Sutrich ist die dynamische wachsende Komplexität ausschlaggebend für den prekären Charakter des Entscheidens. Es gibt zu viele Aspekte die aufeinander einwirken und von denen man nicht einfach einen außer Acht lassen kann, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen.

Klarheit ist Gold wert

Für Führungskräfte sind die persönliche Unsicherheit, das latente Unbehagen und ein Mangel an Orientierungspunkten, in Kombination mit der vollen Verantwortung die Krux des Entscheidens. Das Problem ist nur: Führen bedeutet Entscheiden. Entscheiden ist die Kernoperation von Führung. Für Führungskräfte gibt es also kein Entkommen was das angeht. Die Lösung: Klarheit schaffen, denn damit schwindet auch die Unsicherheit. Darin sind sich auch zwei unserer BeraterInnen einig:
Annemarie Fehringer:

  • Es klingt fast schon zu banal, trotzdem vergisst man oft darauf: Klarheit, was ist das Ziel der Entscheidung?
  • Muss oder soll jemand eingebunden werden?
  • Entscheidungskriterien und -anforderungen definieren und darauf aufbauend die schwierigste und langwierigste Diskussion: Was sind „must have" Kriterien und was ist »nice to have«?

Das kann lange dauern, aber wenn darüber Klarheit herrscht, hat die Entscheidung großes und nachhaltiges Commitment und das nötige Engagement für die Umsetzung.
Eduard Hacker:

  • Was sind die Rahmenbedingungen: worum geht es WIRKLICH?
  • Was darf/muss ich entscheiden?
  • Welche Auswirkungen hat welche Entscheidung kurz-, mittel- und langfristig?
  • Wer ist außer mir noch betroffen?

Notwendige Entscheidungen kann man nicht ignorieren

Nicht getroffene Entscheidungen können wie ein Bumerang zurückkommen und einen genau dann mit voller Wucht treffen, wenn man es am wenigsten erwartet. Die Folgen: Mehrarbeit, Frustration und manchmal sogar Verluste. Das muss nicht sein, wenn man Entscheidungsbedarf erkennt und bewusst handelt. Und das Schönste an Entscheidungen: man setzt ungeahnte Energien frei, die bis dahin blockiert waren!

Erfahren Sie, was es in Entscheidungsprozessen noch alles braucht und erweitern Sie somit auch Ihre Führungsskills!

Tags: Management & Leadership Entscheiden