Leadership / Generation Y - faul, frech, fordernd?

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»Um die neue Generation von MitarbeiterInnen erfolgreich zu führen, müssen die meisten von uns Führung komplett neu denken lernen«, lautet Bernhard Einsiedlers (Senior-Berater und Coach) Überzeugung.

Auf dem diesjährigen Kongress der österreichischen Backwarenhersteller warnte er die über 100 Führungskräfte und UnternehmerInnen der Branche - darunter auch KollegInnen aus Deutschland und der Schweiz - davor, sich vorschnell eine Haltung des inneren Kopfschüttelns über »die Jungen« zuzulegen. Diese Haltung verunmögliche den Aufbau einer produktiven und lustvollen Führungsbeziehung zwischen den unterschiedlichen Generationen. Die sogenannten 3 F, die »der Generation Y« (Altersgruppe ab Jahrgang 80 bis 85) voreilig zugeschrieben würden – faul, frech und fordernd – seien verführerisch, aber letztlich irreführend. Er empfiehlt, sich nicht nur mit den Anforderungen der »Gen Y« auseinanderzusetzen, sondern auch die Führungsannahmen der eigenen Generation zu hinterfragen.

Konkret sieht Bernhard Einsiedler, selbst Angehöriger der Generation X, fünf zentrale Fragen, die sich Führungskräfte dieser Generation (Jahrgänge 65-80/85) und der »Baby Boomers« (Jahrgänge 46-65) neu stellen müssten:

  1. Wie setze ich als Führungskraft etwas durch?
  2. Wer sitzt in der Führungs-Mitarbeiter-Beziehung am längeren Hebel?
  3. Wer fällt in der Organisation de facto die Entscheidungen?
  4. Wie »ganz« bin ich, wenn ich mein Unternehmen (physisch oder virtuell) »betrete«?
  5. Was ist die Grundlage des Arbeitspaktes zwischen MitarbeiterIn und Führungskraft?

Der Führungs-Coach illustrierte anhand von Fallbeispielen aus seiner Coaching-Praxis bisherige und neue Antworten auf diese Fragen. So könne die Anwort auf die erste Frage des Durchsetzens nicht mehr Anordnung oder Druck lauten, sondern Einsicht schaffen durch inhaltliche Argumente. »Weil die GF das so entschieden hat«, sei nicht mehr ausreichend. Die Antwort auf die Entscheidungsmacht in Organisationen (Frage drei) beispielsweise sieht er nicht mehr innnerhalb der Hierarchiestruktur einer Organisation, sondern direkt in den Markterfordernissen und KundInnenbedürfnissen. Diese könnten selbstorganisiert und mit minimaler Hierarchie in der Organisation »herrschen«.

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Tags: Management & Leadership Generation Y