»Future Fitness« durch »FutureSkills« - Das GfP-Modell
von Clemens
Vor gut 3 Jahren hat unser „deep dive“ in die FutureSkills begonnen (siehe dazu). Das Konzept hat schon früh unsere Aufmerksamkeit gewonnen. Schließlich bedeutet Entwicklungsarbeit immer Investment in die Zukunft: worauf setze ich, damit ich später ernten kann? Diese zentrale Frage der Personalentwicklung hat mit der Suche nach FutureSkills Rückenwind bekommen. Es ermöglicht, nicht nur mit Blick in den Rückspiegel Defizite zu identifizieren, sondern hilft, frühzeitig Weichenstellungen vorzunehmen, um fit für die Zukunft zu sein. Die Auseinandersetzung hat uns dazu geführt, ein eigenes Modell an FutureSkills zu entwickeln, das für unternehmerischen Kontext nützlich sein kann.
FutureSkills, was ist das eigentlich?
Beschreibungen gibt es viele. Wir orientieren uns - angelehnt an die Definition von Ulf-Daniel Ehlers aus dem Jahr 2020an folgender: »Kompetenzen, die es Individuen erlauben, in hoch-emergenten Handlungskontexten selbst-organisiert komplexe Probleme zu lösen und (erfolgreich) handlungsfähig zu sein.« Kurz und kompakt kann man auch sagen: Kompetenzen, um in der Zukunft fit zu sein.
FutureSkills werden kontroversiell diskutiert. Im Bildungsbereich und in der Hochschul-Didaktik gibt es einen regen Dialog dazu. In Unternehmen hat die Implementierung noch nicht ganz so Fahrt aufgenommen, wie man meinen könnte. Ein Grund könnte sein, dass es einige Missverständnisse rund um das Thema gibt:
"Nicht noch mehr!"
Die Sorge ist nachvollziehbar. Es gibt ohnehin schon so viel zu lernen. „FutureSkills“ bedeutet jedoch nicht automatisch „neue Kompetenzen“. Viele der Future Skills sind „Evergreens“, die es schon lange gibt. Was sie allerdings auszeichnet, ist die begründete Annahme, dass sie uns helfen werden, die Zukunft besser bewältigen zu können. Es sind also Fähigkeiten, die zukünftig immer wichtiger werden. Es zahlt sich also aus, schon jetzt in sie zu investieren. Genauso wie bei „Schlüsselkompetenzen“ sind es generelle Fähigkeiten, die uns wie ein Schlüssel-Dietrich helfen, in diversen Situationen handlungsfähig zu bleiben.
Future Skills sind keine „Skills“
Die Bezeichnung „Skills“ verleitet dazu, dies als abgegrenzte Fertigkeiten zu definieren, die einfach trainierbar sind. Das ist leider ein Mißverständnis, das in der Bezeichnung angelegt ist. Es müsste eigentlich heißen „Future Competences“. „Skills“ sind nur ein Element von Kompetenzen. Es gehörten aber auch Werte, Einstellungen und Erfahrungen ebenso dazu, um von Kompetenzen sprechen zu können. Für Kompetenzentwicklung ist Anwendung notwendig. Es braucht Alltag und die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln. Erst dann kann man von „kompetent“ im Sinne von „autonom handlungsfähig“ sprechen. Auch ist die Entwicklung der Persönlichkeit ebenso gefordert, ein Aspekt der nicht einfach über Training und punktuelles Lernen herstellbar ist (siehe z.B.). Das Lernen von FutureSkills bedeutet also Kompetenzentwicklung. Dafür sind andere Lernprozess nötig als wir üblicher Weise im Corporate Learning anbieten.
Es geht nicht nur im Digitale Skills
Wenn wir an die Anforderungen der Zukunft denken, fallen uns gleich die verschiedensten digitalen Herausforderungen ein: Umgang mit sich ständig verändernden technischen Entwicklungen, Apps und Innovationen. KI ist da ein riesiges Lernfeld, das sich rasant verändert. Aber bei Future Skills ist das nur eine Dimension. Unsere Digitale Intelligenz wird wesentlich sein, jedoch braucht es auch eine Vielzahl an anderen Kompetenzen, die uns fit halten werden. Diese drehen sich um Fähigkeiten im Umgang mit uns selbst, mit anderen und den sich dynamisch verändernden Umwelten.
Willst du mehr dazu wissen?
Am 25.6.2025 um 10 Uhr stellen wir in einem kompakten Webinar unser Modell zu FutureSkills vor und zeigen auch Zugänge auf, wie man dieses Thema für das eigene Unternehmen oder für sich selbst angehen kann. Hier kannst du dich anmelden!
Bild: adapted from flickr by MTSOfan used under CC BY-NC-SA 2.0